Das Aufkommen von Digitaltechnologien markiert den Beginn einer neuen Ära in der Zivilisationsgeschichte. Früher beruhte die Entwicklung einer Gesellschaft auf der materiellen Produktion. Doch im digitalen Zeitalter werden die Information und die damit verbundenen Technologien zur Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Übermittlung von Informationen zum entscheidenden Entwicklungsfaktor. Da die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) die wichtigsten Technologien des digitalen Zeitalters sind, bestimmt ihr Entwicklungsstand weitgehend die Möglichkeiten für technologischen Fortschritt, Wirtschaftswachstum und gesellschaftliche Entwicklung.
Das als Informationsrevolution bekannte Phänomen ist ein entscheidender Faktor für das Erreichen einer höheren Zivilisationsstufe. Die Aktualität dieses Phänomens wurde bereits Mitte des 20. Jahrhunderts von Norbert Wiener, dem Begründer der Kybernetik, vorhergesagt. Heutzutage umfasst IT intelligente Managementtechnologien, Produktionssteuerung und Steuerung gesellschaftlich bedeutsamer Aktivitäten. Geschäftliche und private Kommunikationen stützen sich zunehmend auf soziale Netzwerke, die nicht nur privaten Nutzern zur Verfügung stehen, sondern auch von Unternehmen zur Förderung einer offenen digitalen Kultur im Kontakt mit Mitarbeitern und Kunden genutzt werden.
Vernetzte Aktivitäten
IT und Internettechnologien als die flexibelste, dynamischste und sich selbst expandierende Form menschlicher Aktivitäten sind besonders wichtig. Dabei werden die Grundsätze der Chancengleichheit und der Demokratie in die Praxis umgesetzt. Die Vernetzungslogik der Kommunikation zwischen Menschen und Unternehmen ist in Wirtschaft und Gesellschaft von großer Bedeutung. Sie erfordert entsprechende Software- und Hardwarekomponenten sowie die Umgestaltung aller Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Es ist eine Informationstechnologie entstanden, die nicht nur Daten als „Rohmaterial“ verbraucht, sondern auch Informationen produziert und Wissen sammelt.
In einer modernen Gesellschaft sind Informationsprozesse die wichtigsten Bestandteile aller wirtschaftlichen, sozialen und politischen Aktivitäten. Die Informationsrevolution des späten 20. Jahrhunderts war nicht nur eine rein technologische, sondern eher eine soziotechnologische Revolution. In deren Verlauf bildete sich eine neue dominante Form der sozialen Organisation heraus – die Informationsgesellschaft. Sie stützt sich auf eine Informationswirtschaft und eine neue Kultur der „realen Virtualität“.
Das Netzwerkparadigma von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur führt zu einer Umgestaltung sozialer Beziehungen und Institutionen. Die Welt wird immer vernetzter und, zumindest in technologischer Hinsicht, offener und demokratischer, da sie auf der Zugänglichkeit und dem freien Fluss von Informationen beruht.